Sarah Ross trotzt feindseliger und unzugänglicher Architektur mit „Archisuits“
Die in Chicago lebende Künstlerin Sarah Ross erforscht seit über zwei Jahrzehnten die Raumpolitik in Städten in den USA und nutzt die Kraft von Multimedia- und Live-Interventionen, um den Widerstand gegen grassierende Ungerechtigkeit und Gewalt gegen Rasse, Geschlecht und Klasse zu fördern. Auch wenn ihre früheren Arbeiten – die bis ins Jahr 2003 zurückreichen – viel Zeit verstrichen sind, sind die meisten davon auch heute noch von großer Bedeutung. Ein Beispiel für diese Relevanz ist „Archisuits“ (2005-2006), asatirische Nachbildung von Jogging-Outfitssollte der feindseligen und politisch aufgeladenen Architektur trotzen, die amerikanische Städte wie Los Angeles durchdringt.
Alle Bilder © Sarah Ross
Feindselige Architektur, auch „Anti-Obdachlosen-Architektur“ genannt, ist die Praxis, in Städten gezielt unbequeme und raue Strukturen zu errichten, um zu verhindern, dass Arme und Obdachlose sie als vorübergehende Rastplätze nutzen. Beispiele hierfür sind schräge Bänke, Stacheln unter Straßen, geteilte Sitzgelegenheiten und eingezäunte Gitter. Aber diese feindselige Haltung gegenüber der Stadtplanung hat sich schnell auf andere Bürger ausgewirkt, indem ihnen komfortable und zugängliche öffentliche Räume und Gehmöglichkeiten verweigert werden.
„Archisuits“ von Sarah Ross wurde erstmals 2005–2006 auf den Markt gebracht
Sarah Ross übersetzte ihren Einwand zu diesem Thema in einen satirischen Akt des Trotzes. Sie entwarf vier hellblaue Jogginganzüge, die jeweils mit überschüssigen Stoffwölbungen ausgestattet sind, die eng über den negativen Raum von uneinladenden Bänken, Zäunen und Gebäudefronten passen. Erklärt das Konzept hinter ihrem Ansatz,Der Künstler schreibt: „Die Anzüge […] ermöglichen es einem Träger, in oder auf Strukturen zu passen, die darauf ausgelegt sind, dies zu verhindern.“ Das Projekt weist auf Architektur als einen Arm des Gesetzes hin, eine Form, die die gebaute Umwelt nutzt, um rassistische, klassifizierte und geschlechtsspezifische Körper zu überwachen und zu kontrollieren. „Archisuits legen nahe, dass ein Träger Widerstand leisten könnte, indem er nicht nur anwesend ist, sondern bequem und gemächlich anwesend ist.“
Dadurch entstehen überschüssige Stofftaschen, die in den negativen Raum von Strukturen passen
Ross‘ Projekt ist ein Kommentar zur unzugänglichen/feindlichen Stadtarchitektur
Projektinfo:
Name:Archisuits
Kunst:Sarah Ross
ProjektJahre: 2005-2006
satirische Nachbildung von Jogging-Outfits Der Künstler schreibt: Projektinfo: Name: Kunst: Projektjahre